Der gesamte Kirchenraum ist sehr schlicht und hell gestaltet. In den inneren Raum tritt man durch eine unauffällige Glastüre. Die Wände tragen einen lebendigen weißen Verputz, die Empore im weißen Anstrich ist Teil des Raumgefüges.
Verstärkt wird die Helligkeit durch die Lichtführung mit Hilfe der sehr zurückhaltenden Lichtkörper und Strahler. Den Fußboden decken heimische helle Kalksteinplatten, die überarbeiteten hölzernen Kirchenbänke stehen in der Anordnung von 1952, ergänzt durch Stühle.
Der aus Muschelkalk gefertigte Taufstein aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg hat seinen Platz in der Mitte der Gemeinde vor dem leicht erhöhten Altarraum. Er trägt die Symbole der vier Evangelisten Löwe, Stier, Adler und Mensch sowie die Worte „Gehet hin in alle Welt und taufet sie“.
Das schlichte Kreuz im Torbogen zum Altarraum ist wie ein Einschnitt gestaltet, der das tragende Mauerwerk kreuzförmig freilegt. Seine Form wird wieder aufgenommen im Altarkreuz. Seitlich rechts im Altarraum sieht man die Steinplatte, die den 2014 ergänzten Grundstein überdeckt.
Das Holz für Altar, Kanzel und Lesepult stammt von einer fast 200jährigen Eiche. Kanzel und Altar sind in einem Stück aus dem Stamm geschnitten. Der Altar zeigt die gewachsenen Jahresringe des mächtigen Baums. Er ist eine umgedrehte Spiegelung der Kirchturmspitze, mit seinem ganzen Gewicht steht er auf der kleinstmöglichen Auflagefläche: einem Kreuz. Das Lesepult setzt sich zusammen aus zwei Pyramidenausschnitten des Altars. Die schwarzblauen Verfärbungen an der erhöht gestellten Kanzel sind Ausblutungen von Eisennägeln, mit denen einst eine Jägerkanzel an der Eiche befestigt war. Die zentrale Installation an der Stirnseite der Kirche wurde zum Namen der Kirche „Christi-Himmelfahrt“ in freier künstlerischer Formensprache gestaltet. Die geschwungenen, farbigen Streifen sind aus den Sitzschalen von Holzstühlen geschnitten und in neuer Form in Verbindung gebracht.
Neben der Eingangstüre ist ein kleiner Raum für Andacht und Meditation mit einer Christusfigur, einem Kerzentisch und einer einfachen Sitzbank.
Besonderen Charakter erhält der Raum durch den Goldschimmer der lichtdurchlässigen glasgefassten Holzpaneele vor den Fenstern. Bei großen festlichen Gottesdiensten dient der Kerzentisch mit einer Abdeckung als zweiter Abendmahlstisch. Eltern mit Kindern finden hier bei Bedarf während des Gottesdienstes einen geschützten Raum.
Gegenüber auf der Turmseite der Kirche ist der Schriftenraum. Er beherbergt ein Buch für Anliegen und Gebete, Auslagen und Informationen, dazu die Altarkerzenhalter von 1952, die aus Granatenhülsen gefertigt wurden.
Bauherr: Evang.-Luth. Kirchengemeinde Freising, vertreten durch Pfarrerin Dorothee Löser
Fertigstellung: 2014
Nutzfläche: k.A.
Besonderheiten: Projekt Architektouren 2015, Künstlerische Gestaltung des Altarraums mit Installation, Altar, Kanzel und Ambo durch Werner Mally aus München