Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen schrieb 2023 zum zweiten Mal die Rahmenvereinbarung „Serielles und modulares Bauen“ aus.
In einem mehrstufigen Verfahren wurden 25 Bieter aufgefordert, Konzepte für innovativen, zukunftsfähigen Neubau von mehrgeschossigen Wohnbauten in serieller und modularer Bauweise mit hoher architektonischer, städtebaulicher und ökologischer Qualität zu reduzierten Baukosten zu entwickeln, die in Einzelaufträgen realisiert werden sollen. Unter “seriell“ und „modular“ werden in diesem Verfahren Bautechnologien begriffen, die die Herstellung von Gebäudeelementen in die industrielle Vorproduktion verlagern und manuelle Tätigkeiten auf der Baustelle reduzieren.
Die Bietergemeinschaft „Robert Decker Schlüsselfertigbau GmbH“ und „Timber homes“ aus Dorfen erreichte mit ihrem Konzept der Holzraummodule die zweite Bewerbungsstufe und wir durften zusammen ein Modellgebäude entwerfen, welches dann samt einer detaillierten Preis-Kalkulation im August als Wettbewerbsbeitrag eingereicht wurde.
Das Modellgebäude sollte auf 4 Geschossen 24 Wohnungen in 4 verschiedenen Größen in einem vordefinierten Mix enthalten, sowie die erforderlichen Erschließungs-, Technik-, und Abstellflächen berücksichtigen. Die Wohnungen sollten in ihrer Größe, Aufteilung und Barrierefreiheit den Vorgaben der Wohnraumförderung entsprechen.
Die Anforderung an die Wohnbauten war eine so hohe Flexibilität, dass sie an unterschiedliche Standortbedingungen angepasst werden können. Dies sollte durch weitere Gebäudeformen, die mit den Wohnungen aus Holzraummodulen baukastenartig konzipiert werden können, beispielhaft aufgezeigt werden.
Wir haben ein kompaktes Modellgebäude mit einem innenliegenden Flur, einer Treppe in einem eigenen Treppenmodul und mit Holzfassade konzipiert. Die Wohnungen bestehen aus zwei verschieden tiefen Modultypen, die beliebig kombiniert zu den geforderten Wohnungsgrößen zusammengesetzt werden können. Vorgestelle Balkone bieten jeder Wohnung private Außenraumfläche. Auf dem begrünten Flachdach sorgen PV-Module und eine Wärmepumpe für die Energie-Versorgung.
Durch den hohen energetischen Standard (Effizienzhaus 40) sowie die überwiegende Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen erreicht das Gebäude mit der Ökobilanzierung das QNG-Anforderungsniveau „PLUS“.